In diesem Beitrag möchte ich dir dazu ein paar Tipps geben, was gute Schokolade ausmacht und wie du sie schon vor dem Kauf erkennst***.
Eines gleich vorweg: In diesem Beitrag beziehe ich mich auf dunkle Schokoladen (70% – 99%) ohne irgendwelche Aromen oder Füllungen. Die Fotos im Beitrag entstanden bei einem Besuch bei Zart Pralinen im Weinviertel, die preisgekrönte bean-to-bar Schokolade herstellen.
Ein Blick auf die Verpackung
Eine hochwertige Verpackung ist kein Garant für eine gute Schokolade. Viel wichtiger ist, was auf der Verpackung drauf steht.
Zutaten: Kakaobohnen (Kakaomasse), Kakaobutter, Zucker. Das steht im besten Fall auf der Rückseite der Verpackung. Weniger geht nicht, außer du suchst 100 % Schokolade. Kakaobutter könnte man auch weglassen nur ist die Schokolade dann oft etwas trocken.
Nur aus richtig gut aufbereiteten Kakaobohnen kann auch richtig gute Schokolade werden.
Meiner Meinung nach hat Vanille (künstlich oder natürlich) nichts in einer guten dunklen Schokolade verloren. Vanille lenkt vom Kakaogeschmack ab. Oder soll vielleicht etwas kaschiert werden?
Auch Lecithin, ein Emulgator, ist ein Hinweis darauf dass die Schokolade industriell hergestellt wurde. Bei Schokolade mit über 70% Kakaoanteil wird es eigentlich nicht benötigt. Der Hersteller will in die Regel nur ein wenig Kakaobutter einsparen. Es hat keinen Einfluss auf den Geschmack. Ich greife nur zu Schokoladen ohne Lecithin.
Ist Vanille UND ein Lecithin in der dunklen Schokolade enthalten dann ist das ein guter Hinweis, dass die Schokolade aus Kuvertüre und nicht direkt aus den Bohnen hergestellt wurde. Diese Schokoladen sind meist günstiger aber auch eindimensionaler im Geschmack.
Frische Kakaobohnenstücke – bereit für die Herstellung von „bean-to-bar“ Schokolade.
Herstellungsmethode: „bean-to-bar“ ist für mich das Nonplusultra. Alle Prozesse von der Röstung bis zum Vermahlen der Kakaobohnen laufen unter einem Dach ab. Das zeichnet sich auch im Geschmack ab: hier kannst du spannendere Kakaoaromen entdecken.
Gerade große Hersteller kaufen Halbfertigprodukte, weil es einfach billiger ist. Sie haben so keinen Einfluss mehr auf Röstung oder Zusammenstellung des Kakaos. Es wird viel gemischt und der Kakao verliert seinen Charakter.
„bean-to-bar“ Schokolade wird direkt aus gerösteten Kakaobohnen gemahlen – so muss es sein.
Herkunft: Wird die Herkunft beschrieben? Im besten Fall wird das Land, das Gebiet oder die Kakao-Kooperative erwähnt.
Sozialer Aspekt: zu einer richtig guten Schokolade gehört auch der soziale Aspekt. Werden die Bauern fair bezahlt? Gerade kleine Hersteller können sich ein Fair Trade Logo nicht leisten. Diese kleinen Hersteller geben dann oft andere Hinweise, wie sie fairen Handel bewerkstelligen.
Eine Möglichkeit ist der direkte Handel ohne Zwischenhändler Vorort. So erhalten die Kakaobauern einen höheren Preis. Direkter Handel garantiert auch, dass die Kakaobohnen tatsächlich von einem Ort kommen und nicht gemischt werden.
Wo findest du nun richtig gute Schokolade?
Tolle Schokolade wirst du selten im Supermarkt finden. Schau dich in ausgewählten Schokoladegeschäften oder bei mir im Shop um. Einige meiner Schokoladen haben schon tolle Preise bei den Great Taste oder International Chocolate Awards gewonnen :)
Viel Spaß beim Schokolade probieren, bis bald
Richard von CauCawa
*** Das ist natürlich keine Garantie, dass du damit wirklich gute Schokolade bekommst. Aber die Chancen sind auf jeden Fall viel höher.
Links, meine Favoriten aus Österreich
Artikel zum Thema:
- Aufreißen, abbeißen: Worauf es bei guter Schokolade ankommt – derStandard, Rondo, der 18. 11. 2016
- Richard Hofer junior schürft nach braunem Gold – Kleine Zeitung, 27.10.2018